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Häufige Fragen

Diese Seite enthält häufige Fragen und Antworten zur Software. Sie ist recht neu, richten Sie Ihre Fragen gerne an

   delphin [AT] bauklimatik-dresden.de

 
 

Kapitel: >> Klimaeinstellungen
>> Materialeigenschaften
>> Allgemeine Simulationseinstellungen
>> Sonstiges

Klimaeinstellungen 

Anordnen von Feuchte- oder Wärmequellen

Sollen Feuchte- oder Wärmequellen zugeordnet werden ist unbedingt auf die Einheiten zu achten. Die von DELPHIN geforderte Einheit für Feuchtequellen bspw. ist zeit- UND volumenabhängig: kg/m³s (oder kg/m³h). Deshalb sind die bekannten Ausgangsgrößen umzurechnen.

Beispiel

In einer zweidimensionalen Konstruktion soll ein 0.25 m hoher und 1 m breiter Bereich für 10 Tage (= 240 h) mit insgesamt 0.5 kg/m² belastet werden. Um festzustellen wie groß ein Bereich ist, markieren Sie ihn, unten rechts im Konstruktionsfenster stehen dann die Abmessungen. Wenn nicht anders vereinbart, beträgt die Ausdehnung in z-Richtung 1 m. Damit ist der feuchtebelastete Bereich 0.25 m³ groß, die Fläche beträgt schon 1 m². In >> Conditions >> Field ist deshalb zu vereinbaren:

0.5 kg/m² / (0.25 m * 240 h) = 0,00833 kg/m³h
für einen Zeitraum von 10 Tagen.

ACHTUNG: In DELPHIN können Elemente kurzzeitig leicht übersättigen, was zu Luftfeuchten über 100% führen kann. Simulationen können dadurch langsamer werden.

Generieren und ändern von Wand- und Deckenausrichtungen sowie -neigung

Die Randbedingungen kurz- und langwellige Strahlung sowie Regen sind abhängig von der Ausrichtung und Neigung der Oberfläche. Diese Eigenschaften können bei Wall data ausgewählt werden.

Die Wand- oder Deckenausrichtung können auch in DELPHIN >> Edit >> Wall definitions generiert oder verändert werden. Dort müssen jeweils die geographische Ausrichtung, Neigung (decline) und geographische Breite bestimmt werden. Der Wert bei Wall area wird derzeit nicht verwendet. Hier kann z.B. eine '0' stehen.

Klimadaten verändern oder generieren

Die mit DELPHIN mitgelieferten Klimadaten (Format: *.ccd) befinden sich im IBK-DELPHIN-Ordner DB_climate_data, z.B. in

C:\Program Files (x86)\IBK\Delphin 5.9
Öffnen Sie dort die zu verändernde Datei oder die Klimakomponente, z.B. den Temperaturverlauf, mit einem Texteditor oder mit einem Tabellenprogramm. Achten Sie beim Import in ein Tabellenprogramm darauf, dass die Punkte als Dezimalseparator erkannt werden (in Excels Textkonvertierungsassistent: Schritt 3 bei ‚Weitere‘), sonst werden die Werte nicht richtig eingelesen.

Verändern Sie nun die Werte oder fügen Sie komplett neue Werte ein und speichern Sie die Datei ab. Achten Sie wiederum darauf, dass die Dezimalseparatoren Punkte und nicht Kommas sind (evtl. durch ‚Suchen und Ersetzen‘ - Ctrl + H - im Texteditor nachbearbeiten).

Bei Tabellenprogrammen können die Dateien als Textdatei (Tabstopp getrennt *.txt) abgespeichert werden.

Anschließend können Sie das Format von .txt in .ccd umbenenen und das Klima in DELPHIN importieren (Conditions >> Climate >> New >> Course: Data points). Lassen Sie es sich dort anzeigen um zu überprüfen, ob die Klimadatei lesbar ist. Der Aufbau von Klimadateien ist in der Hilfe unter Appendix >> Climate data file formats erklärt.

WTA-Modell zur Berücksichtigung von Leckagen

Dieses einfache Modell in >> Conditions >> Field berücksichtigt, dass z.B. im Holzbau Dichtheitsschichten aus Folien in der Realität aus verschiedenen Gründen nicht dicht sind. Durch Leckagen wird vielmehr Raumluft konvektiv in die Konstruktion eingebracht. Die Grundlagen sind im WTA-Merkblatt 6-2 (12-2014) erläutert.

Dieses Modell wird vor allem bei Dämmsystemen mit Dampfbremse und faserförmigen Dämmstoffen angewendet. Drei Werte sind hier anzugeben: q_50 - wenn das A/V-Verhältnis ca. 1 ist, kann der Wert aus der Blower-Door-Messung übernommen werden. Air Space height - Höhe der zusammenhängenden Luftschicht im Gebäude; nicht zusammenhängend sind Geschossen nur, wenn sie z.B. durch Türen luftdicht voneinander getrennt sind. Pressure difference mech. - zusätzliche mechanische Druckdifferenz, die durch Klimaanlagen verursacht wird.

Diese Feldbedingung wird auf den äußersten 10 bis 20 mm der Dämmschicht angeordnet und je nach Abdichtung und äußerem Aufbau auch auf weiter außen liegenden Schichten. Bei >> Outputs >> Format/Types kann ein Ausgabeformat vereinbart und zugeordnet werden, welches die zusätzliche Feuchtemenge dieser Feldbedingung getrennt aufzeichnet.

Materialeigenschaften

Feuchteadaptive Dampfbremsen

Wie lässt sich die feuchteabhängige Dampfdiffusion von feuchtadaptiven Dampfbremsen an bestimmte Produkte anpassen?
Importieren Sie eine feuchteadaptive Dampfbremse in die dpj-Projektdatei (rechtsklick auf das Material >> Import material into project) und speichern Sie das Projekt neu ab. Öffnen Sie die .dpj-Datei durch die F2-Taste in einem externen Editor und scrollen Sie dort bis zu der Dampfbremse. Verwenden Sie auf keinen Fall den automatisch installierten Microsoft Editor, der hier ungeeignet ist. Verwenden Sie einen anderen (freien) Editor. Die Zahlen unter [MOISTTRANS] und FUNCTION = My(Phi) beschreiben dort den von der Luftfeuchte (Phi) abhängigen Dampfdiffusionswiderstandsfaktor µ(My) für eine Dicke von 1mm! Passen Sie die Zahlen und am Besten auch den Produktnamen Ihrem Produkt an und speichern Sie die *.dpj-Datei ab.
In DELPHIN werden Sie dann gefragt, ob die geänderte Projektdatei geladen werden soll. Bestätigen Sie mit Yes‘.

ANMERKUNG: Sie können für beliebige Materialien einen feuchteabhängigen Dampfdiffusionswiderstand definieren, wenn Sie die obigen Schlüsselwörter [MOISTTRANS] (Zeilenumbruch einfügen!) FUNCTION = My(Phi) und anschließend in der nächsten Zeile die Luftfeuchte (nicht mit Einheit [%]) in der weiteren Zeile den µ-Wert angeben. Löschen Sie dann allerdings die Zeile FUNCTION = lgKv(Ol) mit den beiden folgenden Reihen. Der Dampftransport wäre sonst zweimal definiert.

Materialeigenschaften anpassen

Materialeigenschaften können in DELPHIN problemlos angepasst werden. Veränderte Materialien werden in der Projektdatei gespeichert, da die Materialien in der Datenbank nicht verändert werden dürfen. Nur, wenn der Name oder die Farbe verändert werden, wird das Material nicht ins Projekt übernommen.
Wählen Sie ein Material aus der Datenbank, dass dem gewünschten möglichst ähnlich ist. Öffnen Sie das Material mit einem Doppelklick. Klicken Sie auf den Wert den Sie verändern wollen in der linken Liste. Nach JEDER einzelnen Änderung muss der Button Modify material angeklickt werden, sonst wird nur die letzte Änderung übernommen. Wenn Sie den Anfangs- oder Endwert einer Materialeigenschaft ändern, die mit einer Funktion hinterlegt ist, z.B. der Flüssigwasserleitfähigkeit, wird die gesamte Kurve nach oben oder unten skaliert.

Feuchteabhängige Wärmeleitfähigkeit

Es ist möglich in DELPHIN eine feuchteabhängige Wärmeleitfähigkeit für beliebige Materialien zu definieren, z.B. mit absoluten Werten des Wassergehalts. Importieren Sie das Material in die dpj-Projektdatei (rechtsklick auf das Material >> Import material into project) und speichern Sie das Projekt neu ab. Öffnen Sie die .dpj-Datei mit der F2-Taste (beachten Sie zum Thema Editor die Ausführungen zum vorangegangenen Thema) und scrollen Sie dann bis zu der Dampfbremse. Beispiel:

      [HEAT_TRANSPORT]
        FUNCTION = lambda(Theta_l)
          0     0.1     0.21
          0.6   0.8     0.88 
    

In obigem Beispiel beträgt die trockene Wärmeleitfähigkeit 0,6 W/mK, die Wärmeleitfähigkeit bei Sättigung (0,21 m3/m3) beträgt 0,88 W/mK. (Ol) ist der Wassergehalt in m3/m³. Die Wärmeleitfähigkeit muss mit dem Wert von Trockenwert von Lambda und 0 beginnen, das letzte Wertepaar muss den Wert THETA_EFF enthalten.

Eigene Feuchtespeicherfunktion verwenden

Wenn das Hoch- oder Runterskalieren der Feuchtespeicherfunktion nicht ausreicht, kann eine eigene Sorptionsisotherme eingegeben werden. Um die Materialeigenschaften zu ändern, müssen alle Eigenschaften des Materials in der Projektdatei selber gespeichert sein. Rechtsklicken Sie dafür auf das Material, wählen Sie Import material into project und speichern sie das Projekt. Anschließend sollten Sie die Porosität (THETA_POR) und die effektive Sättigung (THETA_EFF) anpassen. Öffnen Sie nun das Projekt in einem Editor mit der Taste F2. Der Windows-eigene Editor ist nur schlecht dafür geeignet, das Verwenden alternativer Editoren (z.B. PSPad, Notepad++) erleichtert die Arbeit sehr.
Im Abschnitt nach [MOISTURE_STORAGE] ist die Feuchtespeicherfunktion enthalten. Löschen Sie alle diese Daten bis zur Überschrift [MOISTURE_TRANSPORT]. Fügen Sie nun FUNCTION = Theta_l(RH) ein. DELPHIN erwartet anschließend den Wassergehalt in Abhängigkeit von der relativer Luftfeuchte (Einheit: -). In der nächsten Zeile wird die Luftfeuchte eingegeben, beginnend mit 0, endend mit 1 und getrennt durch Leerzeichen oder Tabs. In der dann folgenden Zeile kommt der dazugehörige Wassergehalt in m3/m3, beginnend mit 0, endend mit der effektiven Sättigung. DELPHIN rechnet schneller, wenn sie danach die Umkehrfunktion eingeben, d.h. FUNCTION = RH(Theta_l) gefolgt von den in der Reihenfolge vertauschten Zeilen für Luftfeuchte und Wassergehalt.

Allgemeine Simulationseinstellungen

Lange Berechnungsdauer

Es gibt viele Gründe für lange Berechnungszeiten, einige sind in der Hilfe unter DELPHIN 5 Hilfe >> Modeling >> Numerical solution >> Fixing numerical problems erläutert. Besonders am Beginn von 2D-Simulationen können die ersten Zeitschritte lange dauern. Sollte die Simulationsgeschwindigkeit nicht innerhalb weniger simulierter Stunden beschleunigen, können Sie folgendes überprüfen bzw. verändern, z. B.:

  • Mit dem derzeitigen Solver sollte bei transienten, hygrothermischen Simulationen die Anzahl der diskretisierten Elemente 10.000 besser nicht überschreiten.
  • Überlegen Sie sich, ob tatsächlich jede Materialschicht abgebildet werden muss. Folien können z.B. durch Kontaktbedingungen ersetzt werden, was die diskretisierten Elemente sehr reduziert.
  • Es sollte vermieden werden, feuchteassoziierte Klimarandbedingungen auf praktisch dichten Materialien anzuordnen, z.B. Regen auf Stahl oder Glas, dieser hat sowieso keinen Einfluss.
  • Es wurden bestimmte Materialien identifiziert, z.B. PE-Folie, die aufgrund ihrer Materialfunktionen lange Simulationszeiten hervorrufen. Diese sollten, wenn möglich, durch vergleichbare Materialien ersetzt werden oder die Sortionsisotherme verändern. Die Materialien werden in höheren Versionen sukzessive ersetzt.
  • Bei >> Simulation >> Solver settings: Relative tolerance kann die Rechengenauigkeit verändert werden. Sinnvolle Werte liegen zwischen 0,0001 und 1E-8. Eine niedrigere Genauigkeit führt nicht immer zu schnelleren Simulationen.
  • Bei >> Simulation >> Solver settings >> Advanced settings [1]: Max. method order können statt des voreingestellten Wertes 5 auch 2 oder 1 verwendet werden.

Die letzten beiden Vorschläge können Sie während der Simulation ändern. Unterbrechen Sie einfach die Simulation, ändern Sie die Simulationseinstellungen und fahren Sie am selben Zeitpunkt mit 'Continue simulation' wieder fort.

Berücksichtigung von Luftströmungen

DELPHIN 5 ist in der Lage, laminare Luftströmungen zu berechnen. Dafür müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • aktivieren Sie bei Simulation >> Modelling/Simulation settings >> Include air flow model. Include buoancy effect sollte derzeit NICHT aktiviert werden.
  • ein sinnvolles Update interval liegt zwischen 5 und 30 Minuten, auf keinen Fall ‚0‘.
  • Luft kann nicht nur durch Luft, sondern auch durch Materialporen strömen. Dazu muss 1. das Flag AIRTIGHT bei den entsprechenden Materialien deaktiviert sein, 2. muss eine Luft-Permeabilität der Form KG =   xx s definiert sein; KG bedeutet dabei Luftpermeabilität, xx den Zahlenwert, s die Einheit Sekunden. Das sollte direkt in der dpj-Datei mit einem Editor geändert werden.
  • definieren Sie bei >> Conditions >> Climate >> “New“ >> Type: Gas (air) pressure konstante Luftdrücke oder Luftdruckverläufe (aus Dateien).
  • definieren Sie bei >> Conditions >> Boundary >> “New” >> Type: Air pressure Luftdruckrandbedingungen und ordnen Sie sie zu.

Berücksichtigung von Eisbildung

Um bspw. Eisvolumen oder die Anzahl der Frost-Tau-Wechsel zu berechnen, muss die Eisberechnung in >> Simulation >> Modeling/Simulation settings angeklickt werden.

Es wird empfohlen in (mehreren) kleineren, frostgefährdeten Bereichen das Eisvolumen ausgeben zu lassen. Dafür ist die Ausgabenformat-Einstellung "Average values of elements ..." sinnvoll. Wird ein Profil mit der Ausgabenformat-Einstellung "Single values for each ..." durch eine Konstruktion gelegt, kann bei stündlichen Ausgaben die Ausgabendatei sehr groß werden.

Sonstiges

Windows-Fehlermeldung api-ms-win-crt-runtime-l1-1-0.dll

Beim ersten Start von DELPHIN kann es vorkommen, dass nur folgende Windows-Fehlermeldung erscheint: "Das Programm kann nicht gestartet werden, da api-ms-win-crt-runtime-l1-1-0.dll auf dem Computer fehlt". In diesem Fall muss das VC Redistributable-Paket installiert werden. Das VC Redistributable package kann von der MicroSoft's Supportseite heruntergeladen werden, oder man nimmt die Datei vc-redist-x86_2015_win.exe von unserer DownloadSeite.

Verwendung eines brauchbaren Editors zur Bearbeitung von .dpj-Dateien

Die Verwendung des voreingestellten aber nicht userfreundlichen MS Editors verursacht viele Probleme. Installieren Sie deshalb einen alternativen Editor aus dem Internet. Setzen sie dann in DELPHIN den Pfad zu diesem neuen Editor mit >> File >> Preferences >> External tools. Wählen sie dort im oberen Feld die .exe-Datei des neuen Editors aus.

Installation auf Apple-Rechnern

Soll DELPHIN auf einem Apple Rechner innerhalb eines virtuellen Systems, z.B. Parallels, verwendet werden, stellen Sie bitte sicher, dass DELPHIN innerhalb diesen Systems heruntergeladen und installiert wird. Andernfalls ist es möglich , dass DELPHIN nicht funktioniert.

 

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